Ratgeber: Mineral- oder Leitungswasser?

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Copyright: Herbert Steffny

Leitungswasser oder Mineralwasser ?!

Frage von C.H.:

Hallo Herr Steffny,
wir haben gestern Ihren
Vortrag in der Kulmbacher Stadthalle besucht und waren wirklich begeistert!! Leider war die anschliessende "Diskussionsrunde" zu kurz gehalten, so dass ich auf diesem Wege gerne nochmals kurz ein bis zwei Fragen loswerden möchte.
Mein Freund läuft selbst auch Marathon, ist begeisterter Triathlet und hat mich jetzt zwangsläufig auch angesteckt. Gerne würde ich für uns selbst zuhause das Thema Mineralwasser insofern verbessern, da ich nach Umfragen und Erkundigung beim städt. Wasseramt von der guten Qualität unseres Trinkwassers überzeugt bin, indem ich für uns einen sog. "Wasser-Maxx" (diverse Anbieter, nur als Beispiel) besorge, um damit die Kohlensäure-Zufuhr besser zu regulieren. Ich selbst bevorzuge sehr spritzige Wassersorten, mein Freund trinkt mehr die gesünderen, stilleren Mineralwasser. Könnten Sie kurz auf dieses Thema eingehen? Meines Wissens nach sind die Trinkwasser-Kontrollen auch mittlerweile auf einem so hohen Standard, dass bei einer guten Qualität nichts dagegen spricht - ist hier eine Übersäuerung des Körpers überhaupt möglich?? Vielen Dank für Ihre Info, beim nächsten Besuch in Ober- oder Unterfranken sind wir 100%ig wieder dabei!!

Antwort von Herbert Steffny:

Hallo Frau H.,
Danke für das Lob (schmeichel.... ). Ein mineralstoffreiches Trinkwasser aus dem Wasserhahn ist sicherlich auch gut, es hängt eben von dem geologischen Untergrund der Quellen ab. Fragen Sie einfach mal beim Wasseramt nach der chemischen Analyse. Viele (teure und prestigeträchtig beworbene) Mineralwässer enthalten weniger Mineralien als Wasser aus der Leitung! Beim Mineralwasserkauf würde ich achten auf:
- Magnesium Gehalt im besten Falle über 100 Milligramm pro Liter (Analyse auf Etikett lesen). Top sind Dreiser Sprudel und Nürburg Quelle aus der Vulkaneifel mit jeweils um 300 Milligramm pro Liter. Eine Flasche 0,7 Liter entspricht schon fast dem Tagesbedarf! Mit Fruchtsaft als Schorle gemischt werden die Mineralien sogar noch besser aufgenommen.
- CO2 Gehalt ist reine Geschmackssache und für nicht wenige eher eine Frage des für sie vielleicht unangenehmen Aufstossens. Die aus der Trennkost stammenden Unterteilungen in "sauer" wirkende und "basisch" wirkende Lebensmittel können von Ernährungswissenschaftlern nicht bestätigt werden. Dass stille Mineralwässer gesünder wären, kann ich nicht bestätigen. Zudem ist Kohlensäure nur eine sehr schwache Säure. Ich selbst trinke lieber Mineralwasser mit "Blubberzeugs".
- der Natrium-Hydrogen-Carbonat Gehalt hingegen ist wirklich wichtig, denn Hydrogen-Carbonat wirkt im Körper und Magen als Puffer z.B. gegen Magensäure oder auch gegen Milchsäure bzw. Lakat (beim intensiven Sport) im Blut.
- Natrium selber ist nur dann ein Problem, wenn Sie Bluthochdruck haben. Läufer schwitzen viel und brauchen daher auch genügend Kochsalz. Der Normalbürger ist im Durchschnitt allerdings eher überversorgt. Wenn viel Natrium im Mineralwasser ist, muss es noch lange nicht salzig schmecken. Wenn es als Natrium Chlorid (=Kochsalz) vorliegt, dann muss auf der Analyse neben Natrium auch noch viel Chlorid stehen. Oft liegt Natrium als Hydrogencarbonat vor und schmeckt dann nicht salzig.
In landwirtschaftlichen Gegenden muss wegen Überdüngung auch noch mit einem erhöhten Nitratgehalt beim Trinkwasser geachtet werden, der im Magen zu schädlichem Nitrit umgewandelt werden kann. Das betrifft in erster Linie Babykost. Aber die Wasserämter messen ständig nach und man kann eigentlich davon ausgehen, dass der Nitratgehalt im Leitungswasser die Grenzwerte nicht überschreitet.
Bleiben Sie weiter spritzig, mit Mineral- oder Leitungswasser auf die Gesundheit!

Herbert Steffny

Ps: Im Januar 2003 ist unser neues Buch: "Perfektes Lauftraining - Das Ernährungsprogramm" erschienen, mit Rezepten von Olympiakoch und Weltklasseläufer Charly Doll und viel Ernährungsgrundlagen von Herbert Steffny für Läufer, Walker und Ausdauersportler.

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