Leichtathletik Weltmeisterschaft Doha 2019
Zeitplan, Statistiken, Ergebnisse
Copyright:
Herbert Steffny
gerne können Sie hierhin verlinken

SeminareLaufreisenFirmenseminareVorträgeLaufartikelRatgeberWalktreffunser Team
  unser Hotel Laufgourmet?LaufbücherLauflinksTitelseiteImpressum 


17.Leichtathletik Weltmeisterschaften 2019 Doha/Katar

Vorbemerkung: Oha! Leichtathletik-WM in Doha...
...ist Moral Scheich- und scheiß-egal?

Und die Moral von dieser Geschichte? Fragwürdige Unterdrückerregimes, Pressefreiheit, Menschen- oder Frauenrechte und Klima- bzw. Wettkampfbedingungen (v.a. für die  Langstreckenwettbewerbe bei über 30 Grad, wobei dann beim Frauenmarathon auch einige Läuferinnen kollabierten und von 68 Starterinnen 30 ausstiegen) spielten offensichtlich keine Rolle, wenn internationale Meisterschaften im Radsport, Fußball oder jetzt auch in der Leichtathletik in die Emirate, wie Katar vergeben werden. Vielmehr interessiert die Funktionärswelt eher wie viel Reibach offiziell oder unter der Hand zu verdienen ist. In der "ach so schönen Fußballwelt", die 2022 in Katar bei ihrer Weltmeisterschaft das Runde ins Eckige kicken möchte, hat man ohnehin nur noch Dollar- und Eurozeichen bzw. Ryal- und Dinar-Zeichen in den Augen. Der Top-Verein Paris St.Germain hat seine Seele bereits nach Katar verhökert. Aber auch im Ausdauersport regiert Geld über die Moral. Eine Reihe von Kenianern und Äthiopiern laufen als gedungene Fremdenlegionäre für Katar oder Bahrain und einige auch unserer Profi-Radsportler, Top-Triathleten wie Ironman- und Olympiasieger Jan Frodeno lassen sich von den Scheichs (mit-)finanzieren. Ist ja egal mit welcher Kohle die Karriere befeuert wird... und so fährt, läuft und siegt man mit "Bahrain-Merida" oder "Bahrain Endurance" Logo auf stolz geschwellter Brust über die Ziellinie und über das Ziel hinaus...


  


Inhalt:

Allgemein:

Rückblick:

Ergebnisse:



TV-Tipp: die Wettkämpfe werden bei ARD / ZDF übertragen, teilweise aber nur im Live-Stream (Marathon)
Eurosport ist diesmal erstaunlicherweise nicht dabei




Zeitplan

Die Finals der Mittel- und Langstreckenläufe (in MESZ)

27.09.19, 23:00 Uhr: Marathon Frauen
28.09.19, 20:10 Uhr: 10.000m F
30.09.19, 20:20 Uhr: 5000m M
30.09.19, 20:50 Uhr: 3000m Hindernis F
30.09.19, 21:10 Uhr: 800m F
01.10.19, 21:10 Uhr: 800m M
04.10.19, 20:45 Uhr: 3000m Hindernis M
05.10.19, 19:55 Uhr: 1500m F
05.10.19, 20:25 Uhr: 5000m F
05.10.19, 23:00 Uhr: Marathon M
06.10.19, 18:40 Uhr: 1500m M
06.10.19, 19:00 Uhr: 10.000m M



Statistik zur WM 2019 Doha








Ergebnisse:


Marathon Frauen - Favoritensieg im Brutofen (27.9.2019)

Leider mal wieder ohne deutsche Beteiligung startete bei 32 Grad und hoher Luftfeuchte von über 70 Prozent in der Wüstenmetropole Doha/Katar der mitternächtliche Marathon der Frauen auf einem flachen sechsmal zu durchlaufenden 7-km-Pendelkurs am Meer entlang. Diese Witterungsbedingungen sind natürlich eine Zumutung für die Athletinnen und so haben auch viele Eliteläuferinnen zugunsten eines Citymarathons auf einen Start verzichtet. Wasser, Eis und Schwämme waren unterwegs heiß begehrt. 71 Athletinnen aus 41 Ländern waren gemeldet, darunter auch die Berlinerin Mayada Al Fayad, die ihr Startrecht für Palästina ausübte. Der Zuschauerzuspruch war äußerst dürftig, es glich eher einem Geisterennen und hatte mit den publikumswirksamen City Marathons oder den  Meisterschaftsrennen wie in New York, Berlin oder Stuttgart, die ich selbst laufen durfte, nichts zu tun. Dürfig auch: die ARD berichtete lediglich in einem Live-Stream. Die Favoritinnen: Äthiopien stellte von den Vorleistungen her gesehen ein starkes Trio, Kenia die Weltjahresschnellste Ruth Chepngetich und Bahrain die Ex-Kenianerin und Titelverteidigerin Rose Chebet.

Marathon WM Doha Frauen
Das Sieger-Trio der Hitzenacht und -schlacht: Johannes (NAM, Bronze),
Chepngetich (KEN, Gold) und Chelimo (BRN, Silber)

Das Tempo war zu Beginn erwartungsgemäß nicht sehr hoch. 14 Läuferinnen waren bei 10 Kilometern (36:44 Minuten) noch zusammen als Ruth Chepngetich, mit 2:17:08 Stunden die Drittschnellste aller Zeiten, das Tempo enorm forcierte. Nach 13 Kilometern hatte sie bereits einen Vorsprung von fast 50 Metern. Dahinter zog sich das Feld der Verfolgerinnen, angeführt von Landsfrau Visline Jepkesho bereits in die Länge. Doch bei 15 Kilometern (54:01 Stunden) hatten die Verfolgerinnen wieder aufgeschlossen und es bildetet sich ein Quintett bestehend aus Chepngetich, der früheren Doppelweltmeisterin 2011 und 2013 Ednah Kiplagat, Visiline Jepkesho, Rose Chelimo und überraschenderweise der Namibierin Helalia Johannes, deren Bestzeit aus Nagoya 2019 immerhin bei 2:22:25 Stunden liegt. Die Äthiopierinnen spielten erstaunlicherweise keine Rolle mehr, stiegen fast beschämend letztlich alle aus, während ein Dreifachsieg für Kenia nun im Bereich des Möglichen lag.

Nach diesem ersten Test der Favoritin Chepngetich blieb die Situation bei Halbmarathon (1:16:18 Stunden) unverändert. Von hinten arbeitete sich lediglich die Wahl-Israelin und 10.000 Meter Europameisterin (ja, Israel liegt für die IAAF in Europa!) Lonah Salpeter wieder ein wenig heran. Sie gewann 2019 zudem den Prag Marathon. Bei 25 Kilometern (1:31:01 Stunden) fiel Jepkesho zurück, dafür konnte Salpeter bis auf 16 Sekunden schon fast wieder aufschließen. Sollte sich bei den widrigen Bedingungen die Erfahrung der Älteren durchsetzen? Immerhin sind Kiplagat und Johannes bereits 39 Jahre alt! Weiter hinten lief sogar die 41-jährige US-Amerikanerin Roberta Groner auf Platz neun mit.

Die Führungsarbeit wechselte zumeist zwischen Chepngetich und Chelimo, während sich die beiden Seniorinnen eher zurück hielten. 1:49:13 Stunden war die Zwischenzeit bei 30 Kilometern, was auf eine 2:33 Stunden Zeit hindeutete. 11 Läuferinnen waren unterdessen vor dem schwierigsten letzten Drittel bereits ausgestiegen. Vorne sah die Boston Marathon Zweite 2019 Edna Kiplagat noch am ruhigsten aus, was aber auch an ihrem ökonomischen Laufstil liegt. Dahinter hatte sich die Weißrussin Olga Mazuronak, Europameisterin 2018 von Berlin auf den fünften Rang vorgelaufen, denn Salpeter hatte sich bei der Aufholjagd wohl übernommen und war überraschend ausgestiegen. Hinter ihr war Roberta Groner nun auf Rang sechs. An der Wasserstation bei 35 Kilometer (2:07:23 Stunden) konnte sich Chepngetich eingangs der letzten Runde einen kleinen Vorsprung erlaufen. Mit diesem zweiten Angriff war das Quartett schnell auseinander gesprengt. Titelverteidigerin Rose Chelimo versuchte zunächst noch zu folgen, aber für die beiden 39-Jährigen schien nur noch der Kampf um Bronze übrig zu bleiben.

Die Weltjahresschnellste, die bei ihrem Sieg in Dubai 2019 ihren Hausrekord aufstellte, vergrößerte zusehends ihren Vorsprung, der bei 38 Kilometern 17 Sekunden betrug. Bei 40 Kilometern (2:24:52 Stunden) waren es bereits 30 Sekunden. Unterdessen konnte sich Johannes von Kiplagat absetzen, die damit eine weitere Medaille in ihrer bereits umfangreichen Sammlung verpasste. Vorne war das Rennen entschieden: die Favoritin Ruth Chepngetich konnte vor erbärmlich kleiner Kulisse ihren ersten großen Titel erlaufen und siegte letztlich überlegen in 2:32:43 Stunden. Das ist die langsamste WM-Siegerinnen-Zeit der Geschichte, aber erwartungsgemäß angesichts der Bedingungen. Ihr kometenhafter Aufstieg seit 2017 bekommt durch die Zugehörigkeit zum "Dr. Frederico Rosa Management" einen kleinen Schatten, denn unter dessen Fittichen gedeihten u.a. die wegen Dopingmissbrauchs gesperrten Weltklasse Marathonläuferinnen Rita Jeptoo und Jemima Sumgong. Ebenso verunsichert ein Bericht der ZDF-Sportreportage am vergangenen Sonntag. Zwei namentlich nicht genannte Kenianer (ein Mann und eine Frau) des Nationalteams sollen kurz vor der WM mit versteckter Kamera beim Setzen einer EPO-Spritze gefilmt worden sein!

Dahinter sicherte sich Rose Chelimo nach Gold 2017 diesmal Silber in 2:33:46 Stunden und Bronze ging überraschend durch Helalia Johannes in 2:34:15 Stunden nach Namibia. Das ist nach der WM-Silbermedaille von Lucketz Swaartboi 1993 der größte Marathonerfolg für diese Nation. Mayada Al Sayad, die für Marzahn Berlin startet, kämpfte sich durch und belegte in 3:10:30 Stunden den 39. Platz. 30 Läuferinnen stiegen im Doha-Brutofen dagegen aus.

Ergebnisse:

1.

Ruth Chepngetich

KEN

2:32:43 h

2.

Rose Chelimo

BRN

2:33:46 h

3.

Helalia Johannes

NAM

2:34:15 h

4.

Edna Ngeringwony Kiplagat

KEN

2:35:36 h

5.

Wolha Masuronak

BLR

2:36:21 h

6.

Roberta Groner

USA

2:38:44 h

7.

Mizuki Tanimoto

JPN

2:39:09 h

8.

Ji Hyang Kim

PRK

2:41:24 h

9.

Lyndsay Tessier

CAN

2:42:03 h

10.

Un-Ok Jo

PRK

2:42:23 h

11.

Madoka Nakano

JPN

2:42:39 h

12.

Desi Mokonin

BRN

2:43:19 h

13.

Carrie Dimoff

USA

2:44:35 h

14.

Kwang-Ok Ri

PRK

2:46:16 h

15.

Visiline Jepkesho

KEN

2:46:38 h

16.

Marta Galimany

ESP

2:47:45 h

17.

Nastasia Iwanowa

BLR

2:48:41 h

18.

Charlotta Fougberg

SWE

2:49:17 h

19.

Anne-Mari Hyryläinen

FIN

2:51:26 h

20.

Marcela Joglová

CZE

2:52:22 h

21.

Rutendo Joan Nyahora

ZIM

2:52:33 h

22.

Sardana Trofimowa

ANA

2:52:46 h

23.

Nazret Weldu

ERI

2:53:45 h

24.

Yugui Ma

CHN

2:55:24 h

25.

Khishigsaikhan Galdabrakh

MGL

2:56:15 h

26.

Alisa Vainio

FIN

2:56:30 h

27.

Melanie Myrand

CAN

2:57:40 h

28.

Carla Salome Rocha

POR

2:58:19 h

29.

Gloria Privilétsio

GRE

2:58:43 h

30.

Valdilene Silva

BRA

2:59:00 h

31.

Manuela Soccol

BEL

2:59:11 h

32.

Swiatlana Kudselitsch

BLR

3:00:38 h

33.

Cuomu Ciren

CHN

3:01:56 h

34.

Munkhzaya Bayartsogt

MGL

3:02:57 h

35.

Rochelle Rodgers

AUS

3:05:12 h

36.

Andreia Hessel

BRA

3:06:13 h

37.

Johanna Bäcklund

SWE

3:08:30 h

38.

Kelsey Bruce

USA

3:09:37 h

39.

Mayada Al Sayad

PLE

3:10:30 h

40.

Gabriela Trana

CRC

3:19:13 h


Lonah Chemtai Salpeter

ISR

dnf


Ruti Aga

ETH

dnf


Roza Dereje

ETH

dnf


Shure Demise

ETH

dnf


Shitaye Eshete

BRN

dnf


Sara Dossena

ITA

dnf


Charlotte Purdue

GBR

dnf


Ayano Ikemitsu

JPN

dnf


Failuna Abdi Matanga

TAN

dnf


Giovanna Epis

ITA

dnf


Elvanie Nimbona

BDI

dnf


Bojana Bjeljac

CRO

dnf


Dan Li

CHN

dnf


Monika Bytautien

LTU

dnf


Matea Parlov

CRO

dnf


Rosa Chacha

ECU

dnf


Linet Toroitich Chebet

UGA

dnf


Sasha Gollish

CAN

dnf


Sitora Khamidova

UZB

dnf


Hiruni Wijayaratne

SLE

dnf


Dagmara Handzlik

CYP

dnf


Marija Korobizkaja

KGZ

dnf


Fadime Suna Celik

TUR

dnf


Hanna Vandenbussche

BEL

dnf


Oleksandra Schafar

UKR

dnf


Elvan Abeylegesse

TUR

dnf


Clementine Mukandanga

RWA

dnf


Cecilia Norrbom

SWE

dnf


Tish Jones

GBR

dns


Nikolina Sustic

CRO

dns



Das große Laufbuch Bestseller
mehr Info zu Laufbüchern

Für Ihre richtige Marathon-Vorbereitung:

Das große Laufbuch
von Herbert Steffny

Das umfassende Standardwerk mit bewährten 10k, Halb-, Marathon-Trainingsplänen, erweiterte Neuauflage, jetzt 448 Seiten, Südwestverlag München 2019

"Das große Laufbuch" bei Amazon bestellen"

Marathontraining für Frauen

Nur noch über uns erhältlich - Bestellung:
20,-- Euro inkl.Porto. Versand (innerhalb Deutschlands).
Wir schicken Ihnen dann ein von Herbert Steffny signiertes Exemplar


mehr Info zu Laufbüchern



Äthiopier mit Doppelsieg (5.10.2019)

Lelisa DesisaWie bei den Damen zuvor startete beim Marathon Nachtlauf in Doha kein Deutscher. Die Temperaturen waren mit 28 Grad und nur 40 Prozent Luftfeuchtenicht ganz so hoch bei wie beim Frauenrennen. Der Zuschauerzuspruch blieb erneut äußerst bescheiden, blamabel für eine Weltmeisterschaft! Ebenfalls anders als bei den Damen präsentierte sich das äthiopische Team allerdings in Bestform. Während der Titelverteidiger Geoffrey Kirui aus Kenia nur bis etwas über 30 Kilometer an der Spitze mithalten konnte, trumpften die Äthiopier - sich lange aus allen Geplänkeln zurückhaltend - am Ende auf. Der New York Marathon Sieger 2018 Lelisa Desisa (2:10:40h)  (Foto, Copyright: Herbert Steffny) setzte sich im Finale gegen seinen Landsmann Mosinet Geremew (2:10:44h), dem London Marathon Zweiten 2019 durch. Damit gesellte er einer Silbermedaille von 2013 nun einen Goldene hinzu. Stark dahinter auch der etwas unbekanntere Kenianer Amos Kipruto, der für Kenia noch Bronze in 2:10:51 Stunden sicherte. In Berlin 2018 belegte er im Weltrekordrennen von Eliud Kipchoge den zweiten Platz. Fast hätte der Brite Callum Hawkins für eine große Überraschung gesorgt. Er schloss bei 37 Kilometern zur afrikanischen Spitzengruppe von hinten auf und übernahm zeitweilig sogar die Führung. Doch im Finale war er den Ostafrikanern unterlegen, belegte aber in erstklassigen 2:10:57 Stunden den vierten Rang. Damit wiederholte er seine Top-Platzierung der WM 2017 in London. Angesichts der Wärme erstaunlich: der Europäer kam in Relation zu den anderen am nächsten an seine Bestzeit von 2:08 Stunden heran. Tadesse Abraham belegte für die Schweiz einen guten neunten Rang in 2:11:58 Stunden. Immerhin 39 Läufer unterboten auf dem flachen Kurs die 2:20 Stundengrenze und es stiegen relativ weniger als beim Frauenrennen aus. 18 von 73 Läufern beendeten das Rennen nicht.



Ergebnisse:


Gold Lelisa Desisa   ETH 2:10:40 h
Silber Mosinet Geremew   ETH 2:10:44 h
Bronze Amos Kipruto   KEN 2:10:51 h
4. Callum Hawkins   GBR 2:10:57 h
5. Stephen Mokoka   RSA 2:11:09 h
6. Zersenay Tadese   ERI 2:11:29 h
7. El Hassan El Abbassi   BRN 2:11:44 h
8. Hamza Sahli   MAR 2:11:49 h
9. Tadesse Abraham   SUI 2:11:58 h
10. Daniel Mateo   ESP 2:12:15 h
11. Laban Korir   KEN 2:12:38 h
12. Yassine Rachik   ITA 2:12:41 h
13. Fred Musobo   UGA 2:13:42 h
14. Geoffrey Kirui   KEN 2:13:54 h
15. Eyob Ghebrehiwet Faniel   ITA 2:13:57 h
16. Alphonce Felix Simbu   TAN 2:13:57 h
17. Tomas Hilifa Rainhold   NAM 2:14:38 h
18. Stephen Kiprotich   UGA 2:15:04 h
19. Paulo Roberto Paula   BRA 2:15:09 h
20. Shaohui Yang   CHN 2:15:17 h
21. Gopi Thonakal   IND 2:15:57 h
22. Félicien Muhitira   RWA 2:16:21 h
23. Ahmed Osman   USA 2:16:22 h
24. Weldu Negash Gebretsadik   NOR 2:16:35 h
25. Hiroki Yamagishi   JPN 2:16:43 h
26. Tiidrek Nurme   EST 2:17:38 h
27. Malcolm Hicks   NZL 2:17:45 h
28. Adhanom Abraha   SWE 2:17:57 h
29. Yuki Kawauchi   JPN 2:17:59 h
30. Caden Shields   NZL 2:18:08 h
31. Thijs Nijhuis   DEN 2:18:10 h
32. Desmond Mokgobu   RSA 2:18:21 h
33. Roman Fosti   EST 2:18:30 h
34. Ngonidzashe Ncube   ZIM 2:18:42 h
35. Fjodor Schutow   ANA 2:18:58 h
36. John Mason   CAN 2:19:21 h
37. Kohei Futaoka   JPN 2:19:23 h
38. Elkanah Kibet   USA 2:19:33 h
39. Julian Spence   AUS 2:19:40 h
40. Byambajav Tseveenravdan   MGL 2:20:07 h
41. Lemawork Ketema   AUT 2:20:45 h
42. Thomas De Bock   BEL 2:21:13 h
43. Stephen Scullion   IRL 2:21:31 h
44. Wellington Bezerra Da Silva   BRA 2:21:49 h
45. Berhanu Degefa   CAN 2:22:28 h
46. Andrew Epperson   USA 2:23:11 h
47. Munyaradzi Jari   ZIM 2:23:34 h
48. Dmitrijs Serjogins   LAT 2:24:00 h
49. Andrey Petrov   UZB 2:24:54 h
50. Ihor Porosow   UKR 2:26:11 h
51. Vagner Da Silva Noronha   BRA 2:26:11 h
52. Isaac Mpofu   ZIM 2:29:24 h
53. Uladsislau Pramau   BLR 2:31:04 h
54. Ser-Od Bat-Ochir   MGL 2:36:01 h
55. Nicolas Cuestas   URU 2:40:05 h

Evans Kiplagat   AZE dnf

Olivier Irabaruta   BDI dnf

Benson Kiplagat Seurei   BRN dnf

Bujie Duo   CHN dnf

Merhawi Kesete   ERI dnf

Okubay Tsegay   ERI dnf

Mule Wasihun   ETH dnf

Daniele Meucci   TA dnf

Paul Lonyangata   KEN dnf

Mohamed Reda El Aaraby   MAR dnf

Derlys Ayala   PAR dnf

Thabiso Benedict Moeng   RSA dnf

Stephno Gwandu Huche   TAN dnf

Augustino Paulo Sulle   TAN dnf

Tony Ah-Thit Payne   THA dnf

Polat Kemboi Arikan  TUR dnf

Mert Girmalegesse   TUR dnf

Solomon Mutai Munyo UGA dnf



Sifan Hassan schafft historisches Double (28.9./5.10.2019)

Die gebürtige Äthiopierin Sifan Hassan schaffte über 1.500 und 10.000 Meter Rennen ein ungewöhnliches und  historisches Double: sie gewann Gold über beide Distanzen jeweils in Jahres-Weltbestzeit. Die Niederländerin ist wie Konstanze Klosterhalfen Mitglied des umstrittenen Nike Oregon Projects. Die 10.000 Meter gewann Hassan in überragendender Manier. Sie deklassierte die Konkurrenz mit einem finalen 1.500 Meter Abschnitt in 3:59 Minuten(!) und siegte in Weltjahresbestzeit mit 30:17,62 Minuten. 20 Meter dahinter kam die Junioren- Crossweltmeisterin Letesenbet Gidey aus Äthiopien in Hausrekord 30:21,23 Minuten vor der Kenianerin Agnes Tirop (30:25,20min) ein. Die Deutsche Alina Reh stieg leider bei der Hälfte mit Magenkrämpfen aus.

Über 1.500 Meter wiederholte die fliegende Holländerin am vorletzten Tag der Weltmeisterschaften ihren Erfolg in erneut überragender Manier: Mit großem Vorsprung, Weltjahresbestleistung und Europarekord 3:51,95 Minuten gewann Sifan Hassan vor der kenianischen Titelverteidigerin Faith Chepngetich (3:54,22min)  und Gudaf Tsegay aus Äthiopien (3:54,38min).


Ergebnisse:

10.000m Frauen
1.
Sifan Hassan   NED 30:17,62 min
2.
Letesenbet Gidey   ETH 30:21,23 min
3.
Agnes Jebet Tirop   KEN 30:25,20 min
4. Rosemary Monica Wanjiru   KEN 30:35,75 min
5. Hellen Obiri   KEN 30:35,82 min
6. Senbere Teferi   ETH 30:44,23 min
7. Susan Krumins   NED 31:05,40 min
8. Marielle Hall   USA 31:05,71 min
9. Molly Huddle   USA 31:07,24 min
10. Emily Sisson   USA 31:12,56 min
11. Hitomi Niiya   JPN 31:12,99 min
12. Camille Buscomb   NZL 31:13,21 min
13. Ellie Pashley   AUS 31:18,89 min
14. Sinead Diver   AUS 31:25,49 min
15. Stephanie Twell   GBR 31:44,79 min
16. Stella Chesang   UGA 32:15,20 min
17. Natasha Wodak   CAN 32:31,19 min
18. Rachael Zena Chebet   UGA 32:41,93 min
19. Minami Yamanouchi   JPN 32:53,46 min
20. Juliet Chekwel   UGA 33:28,18 min

Netsanet Gudeta   ETH dnf

Alina Reh   GER dnf

1.500m Frauen
1.
Sifan Hassan   NED 3:51,95 min
2.
Faith Chepngetich Kipyegon   KEN 3:54,22 min
3.
Gudaf Tsegay   ETH 3:54,38 min
4. Shelby Houlihan   USA 3:54,99 min
5. Laura Muir   GBR 3:55,76 min
6. Gabriela DeBues-Stafford   CAN 3:56,12 min
7. Winny Chebet   KEN 3:58,20 min
8. Jenny Simpson   USA 3:58,42 min
9. Rababe Arafi   MAR 3:59,93 min
10. Ciara Mageean   IRL 4:00,15 min
11. Winnie Nanyondo   UGA 4:00,63 min
12. Nikki Hiltz   USA 4:06,68 min



5.000 Meter: Klosterhalfen läuft zu Bronze (5.10.2019)

Konstanze KlosterhalfenNachdem sich ihre überragende Trainingskollegin Sifan Hassan  für einen Doppelstart über 1.500 und 10.000 Meter entschieden hatte, blieb für die deutsche Laufhoffnung Konstanze Klosterhalfen die 5.000 Meter Distanz übrig. Die Viertschnellste der Weltjahresbestenliste hatte klare Medaillenchancen. Die Frage war, wie das größte Talent der Mittel- und Langstrecken seit Jahrzehnten in Deutschland den Rummel und die Fragen zum Generalverdacht bezüglich Dopings ihrer Trainingsgruppe in Oregon wegstecken würde. Nach dem Startschuss übernahm die Cross-Weltmeisterin 2019 Hellen Obiri aus Kenia rasch die Initiative und gestaltete ein schnelles Rennen. "Koko" Konstanze Klosterhalfen hielt sich immer auf Vorderplätzen aus und wahrte ihre Chancen. Eingangs der letzten Runde waren noch Koko und fünf Afrikanerinnen auf einer aussichtsreichen Position. Während Obiri ihren überragenden Start-Ziel vergoldete, konnte Klosterhalfen ihre ausgebauten Spurtfähigkeiten unter Beweis stellen und sich das ersteüber 5.000 Meter jemals von einer Deutschen WM-Edelmetall in Form von Bronze erlaufen. Mit 14:28,43 Minuten blieb sie nur knapp über ihrem deutschen Rekord (14:26,76min, Berlin) vom August. Hellen Obiri, die nach ihrem fünften Platz über 10.000 Meter sicherlich nicht zufrieden war, siegte in 14:26,72 Minuten vor Landsfrau Margaret Chelimo Kipkemboi, die Klosterhalfen auf der Zielgeraden noch überholte und für Kenia zu Silber lief (14:27,49min).


Ergebnisse:

1.
Hellen Obiri   KEN 14:26,72 min
2.
Margaret Chelimo Kipkemboi   KEN 14:27,49 min
3.
Konstanze Klosterhalfen   GER 14:28,43 min
4. Tsehay Gemechu   ETH 14:29,60 min
5. Lilian Kasait Rengeruk   KEN 14:36,05 min
6. Fantu Worku   ETH 14:40,47 min
7. Laura Weightman   GBR 14:44,57 min
8. Hawi Feysa   ETH 14:44,92 min
9. Karissa Schweizer   USA 14:45,18 min
10. Eilish McColgan   GBR 14:46,17 min
11. Elinor Purrier   USA 14:58,17 min
12. Camille Buscomb   NZL 14:58,59 min
13. Andrea Seccafien   CAN 14:59,95 min
14. Nozomi Tanaka   JPN 15:00,01 min
15. Dominique Scott   RSA 15:24,47 min



Crossweltmeister auch König auf der Bahn (6.10.2019)

Das 10.000 Meter Rennen der Männer litt in der ZDF TV-Berichterstattung unter dem gleichzeitig ausgetragenen  "deutschen Disziplinen" Speerwurf der Männer und Weitsprung der Frauen. Letztlich siegte dabei Malaika Mihambo überragend mit 7.30 Metern, aber es war leider nicht viel von diesem Weltklasserennen zu sehen. Offensichtlich fehlte auch den KommentatorenPeter Leissl und Marc Windgassen das Hintergrundwissen und der Überblick die Klasse des Rennens zu erkennen. Statt dessen spekulierten sie inwieweit die 10.000 Meter Läufer bei ihrem 25 Runden Lauf die Speerwerfer bei ihren Versuchen stören.Lächerlich und ein Zeichen der Inkompetenz!

Zum Rennen: Das Uganda-Duo Joshua Cheptegei und Abdalah Kibet Mande sorgte von Anfang an für ein hohes Tempo, das sich im Laufe des Rennens aber noch weiter steigerte. Uganda ist spätestens nach den Erfolgen des Marathon Olympiasiegers Stephen Kiprotich eine Macht im Langstreckenlauf geworden. Nach der Hälfte führte der Kenia-Cross Meister und 10km Straßenlauf Spezialist Rhonex Kipruto in 13:33 Minuten. Die Pace wurde immer schneller, die zweite Hälfte wurde in 13:13 Minuten gelaufen. Eingangs der zweiten Hälfte waren die Muzungus ("Weißer Mann" auf Suaheli) bereits abgehängt und der Schweizer Halbmarathon Europarekordler Julien Wanders bereits ausgestiegen. Äthiopien, Kenia und der Uganda Mann setzten sich von der Konkurrenz ab. Es kam auf der letzen Runde zum Spurtfinale Yomif Kejelcha aus Äthiopien gegen den Cross-Weltmeister Joshua Cheptegei und Rhonex Kipruto. Fast sah es aus, als ob der lange Äthiopier, der bisher nur in der Verfolgung lauerte, alles in Grund und Boden spurten würde, Kipruto fiel bereits zurück. Doch der Ugander Cheptegei, der wie die meisten Kenianer zum Stamme der Kalenjin gehört, nur eben auf der Uganda Seite der Grenze, hielt heftig dagegen. Er ließ Kejelcha in der Zielkurve nicht vorbeilaufen und konnte sich auf der Zielgeraden in der Weltjahresbestzeit von 26:48,36 Minuten durchsetzen. Den letzten Tausender lief der erst 23-jährige Cheptegei in 2:27,6 Minuten, die letzte Runde in 55 Sekunden! Seinem Vizeweltmeistertitel von 2017 konnte er nun Gold hinzufügen. Der erst 19-jährige Rhonex Kipruto jubelte dahinter über Bronze und sechs Läufer unterboten - sensationell für ein Meisterschaftsrennen - die 27:00 Minuten Marke! Der einzige Weiße, der die 10.000 Meter beendete, war der norwegische MarathonspezialistSondre Nordstad Moen auf Rang 12 in 28:02,18 Minuten.

Liebe ZDF-Kommentatoren: es war das 10.000 Meter Rennen des Jahres! Ihr habt's halt nicht erkannt....



Ergebnisse:

Gold Joshua Kiprui Cheptegei   UGA 26:48,36 min
Silber Yomif Kejelcha   ETH 26:49,34 min
Bronze Rhonex Kipruto   KEN 26:50,32 min
4. Rodgers Kwemoi   KEN 26:55,36 min
5. Andamlak Belihu   ETH 26:56,71 min
6. Mohammed Ahmed   CAN 26:59,35 min
7. Lopez Lomong   USA 27:04,72 min
8. Yemaneberhan Crippa   ITA 27:10,76 min
9. Hagos Gebrhiwet   ETH 27:11,37 min
10. Shadrack Kipchirchir   USA 27:24,74 min
11. Alex Korio   KEN 27:28,74 min
12. Sondre Nordstad Moen   NOR 28:02,18 min
13. Leonard Korir   USA 28:05,73 min
14. Soufiane Bouchikhi   BEL 28:15,43 min
15. Aron Kifle   ERI 28:16,74 min
16. Rodrigue Kwizera   BDI 28:21,92 min
17. Abdallah Kibet Mande   UGA 28:31,49 min
18. Onesphore Nzikwinkunda   BDI 29:11,50 min

Thierry Ndikumwenayo   BDI dnf

Julien Wanders   SUI dnf

Hassan Chani   BRN dnf


Mehr Lust auf Lesen ?

Online - Laufmagazin
Artikel von Herbert Steffny
meine Lauf- und Walkingbücher

Home

Inhaltsverzeichnis