Leichtathletik EM - Barcelona 2010
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Leichtathletik Europameisterschaften in Barcelona 2010

Zeitplan

Vorschau:

Ergebnisse


Springen, Laufen, Werfen! Leichtathletik, die Grundbewegung aller Sportarten feiert ihre 20. Europameisterschaft. Wenigstens 10 Medaillen will der Deutsche Leichtathletik Verband mit nachhause nehmen. Eine Kandidatin ist Hochspringerin Ariane Friedrich, die sich bei der DM in Braunschweig mit einem 2.00 Meter Sprung in den Kreis der Favoritinnen katapultierte.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)

In Spanien grassiert weiter das Sportfieber. Erst Sieg bei der Fußball-Weltmeisterschaft, dann gewinnt Alberto Contador die Tour de France und nun kommt mit der Leichtathletik Europameisterschaft ein weiteres sportliches Highlight. Barcelona war bereits 1992 Austragungsort der Olympischen Spiele. Auch in diesem Jahr findet mit den 20. Leichtathletik Europameisterschaften wieder ein Großereignis in der spanischen Metropole am Mittelmeer statt. 73 Athleten aus Deutschland sind unter den rund 1.600 Sportlern vertreten, die vom 27.7.-1.8.2010 um Platzierungen, Endkampfteilnahmen und die kantigen 213 Medaillen laufen, springen und werfen werden. Das deutsche Team erhofft sich wenigstens zehnmal Edelmetall. Der Etat der Veranstaltung beträgt 22 Millionen Euro. Man erwartet 30.000 Zuschauer täglich im Olympiastadion auf dem Berg Montjuic. 2.000 Medienvertreter, davon 200 aus Deutschland werden vor Ort über die kontinentalen Meisterschaften berichten.

Zeitplan - Entscheidungen - TV Berichte

Tag

Datum

 

Männer

 

Frauen

 

TV-Bericht

    Uhrzeit Disziplin Uhrzeit Disziplin  
             
Di 27.7.2010 21.05 10.000m     Erste/Eurosport
       
Mi 28.7.2010     21.05 10.000m ZDF/Eurosport
       
Do 29.7.2010         Erste/Eurosport
       
Fr 30.7.2010

22.00


1.500m
20.25
21.50
3.000mH
800m
ZDF/Eurosport
       
Sa 31.7.2010
19.35
21.20

800m
5.000m
10.05 Marathon Erste/Eurosport
       
So 01.8.2010 10.05
20.15
Marathon
3.000mH


20.40
21.15


5.000m
1.500m
ZDF/Eurosport
             



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Europameister Jan Fitschen aus Wattenscheid meldete sich nach langer Verletzungspause mit deutscher Jahresbestleistung zurück und qualifizierte sich doch noch für Barcelona.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


Der erst 23-jährige Christian Glatting kann bei der EM noch dazulernen. Als deutscher Cross- und 10.000 Meter Meister und mit der Nominierung für die internationale Meisterschaft hat er sein Soll für 2010 bereits erfüllt.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


Filmon Ghirmai ist der Umsteiger von der Hindernisstrecke auf die flache 25 Runden Distanz. Er qualifizierte sich spurtstark bei der deutschen Meisterschaft in Braunschweig im direkten Duell über 5.000 Meter gegen Musa Roba Kinkal, der ebenfalls die Norm für 10.000 Meter aufwies.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


Vorschau Langstreckenläufe

10.000m Männer (Di. 21.05 Uhr, TV: Eurosport/Das Erste)

Jan Fitschen heißt der Titelverteidiger! Er wird daher als Neuerung eine Startnummer mit orangenem Hintergrund tragen. Vor vier Jahren siegte der Wattenscheider überraschend in einem starken Spurt über die Spanier Manuel Martinez und Juan Carlos de la Ossa, die erstaunlich schwache Leistungen ablieferten. Nicht wenige vermuten, dass es bei deren blassen Vorstellungen vielleicht auch einen Zusammenhang mit der Aufdeckung und Stilllegung des spanischen Blutdopinglabors um Dr. Fuentes gab. Wie auch immer, für Jan Fitschen stehen die Chancen auf erneutes EM Gold nicht so gut. Nach jahrelanger Verletzungspause wegen Problemen mit der Plantarsehne am Fuß kam der 33-jährige Physiker für Barcelona gerade noch so in Form, dass er sich als schnellster Deutscher qualifizieren konnte. Alleine das verdient schon Respekt. Wenn die Formkurve nach dem Qualifikationsrennen und der Deutschen Meisterschaft noch ein wenig weiter ansteigt, so könnte er sich in einem angesichts der Wärme zu erwartenden Spurtrennen beachtlich, vielleicht sogar unter den Top-Sechs platzieren. Für eine Überraschung war der Wattenscheider jedenfalls immer gut. Erfreulich, dass mit dem erst 23-jährigen deutschen 10.000 Meter und Cross-Meister Christian Glatting (Wattenscheid) und dem Tübinger Hindernis-Umsteiger Filmon Ghirmai zwei weitere Deutsche am Start sind. Das Trio könnte sich im Rahmen einer nationalen Konkurrenz- oder auch Kooperationskonstellation eventuell erstaunlich weit nach oben schaukeln. Der klare Favorit über 10.000 Meter ist dagegen der Brite Mo Farah. Eine Sekunde vor Landsmann Chris Thompson führt er die Europa-Jahresbestenliste in 27:28,86 Minuten an. Es könnte also einen britischen Doppelsieg geben. Die Spanier muss man mit Heimvorteil natürlich auf der Rechnung haben. Der spanische Verband nominierte Carles Castillejo, Ayad Lamdassem und Manuel Angel Penas.Drittschnellster war 2010 in Europa in 28:03:18 Minuten der Spanier Ayad Lamdassem. Zum Vergleich: Jan Fitschen steht mit 28:32,20 Minuten auf Platz 13 der diesjährigen Bestenliste. Die Wettervorhersage für Dienstag ist sommerlich: 30 Grad am Nachmittag und gegen 21.00 Uhr noch um 26 Grad Celsius. Unter den 26 Startern nimmt aus der Schweiz Christian Belz und aus Österreich Michael Schmid.

Ergebnisse und Bericht 10.000m Männer

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Weltrekord: Kenenisa Bekele (ETH) 26:17,53
Europarekord: Mohammed Mourhit (BEL) 26:52,30
Deutscher Rekord: Dieter Baumann (GER) 27:21,53

Deutsche Europameister: Jürgen Haase 1966 und 1969, Manfred Kuschmann 1974,
Jan Fitschen 2006
Deutsche Medaillengewinner:
Silber: Friedrich Janke 1962, Jürgen Haase 1971, Werner Schildhauer 1982, Dieter Baumann 1998 und 2002
Bronze: Max Syring 1938, Stephane Franke 1994 und 1998

Statistik: alle EM Medaillen Gewinner hier

Starterliste
(PR=Bestzeit, SB=Saisonbestleistung)

        PR
SB
1   THOMPSON, Chris GBR 27:29.61
27:29.61
2   MEFTAH, Abdellatif FRA 28:12.83
28:12.83
3   GLATTING, Christian GER 28:40.18
28:40.18
4   SHAPOVALOV, Pavel RUS 28:28.72
28:28.72
5   IONESCU, Marius ROU 28:54.83
28:54.83
6   BELZ, Christian SUI 27:53.16
28:56.05
7   CASTILLEJO, Carles ESP 27:39.79
28:54.95
8   RAHAUTSOU, Stsiapan BLR 28:25.31
28:48.74
9   MOEN, Sondre Nordstad NOR 29:17.99
 - 
10   GHIRMAI, Filmon GER 28:41.36
28:41.36
11   UTRIAINEN, Jussi FIN 28:50.20
28:56.22
12   RIZKI, Monder BEL 28:07.10
 - 
13   CHABOWSKI, Marcin POL 28:27.59
28:31.12
14   RÄSÄNEN, Matti FIN 28:32.84
28:32.84
15   LAMDASSEM, Ayad ESP 27:45.58
28:03.18
16   FITSCHEN, Jan GER 28:02.55
28:32.20
17   MEUCCI, Daniele ITA 28:08.40
28:18.56
18   PENAS, Manuel Ángel ESP 27:58.76
28:57.67
19   SILVA, Rui Pedro POR 28:01.63
28:17.39
20   KOYUNCU, Kemal TUR 28:41.37
 - 
21   FARAH, Mo GBR 27:28.86
27:28.86
22   EL KALAY, Youssef POR 28:30.65
28:39.60
23   ROCHA, José POR 28:15.44
28:44.05
24   TESSEME, Moges ISR 28:51.23
28:51.23
25   SCHMID, Michael AUT 28:56.01
28:56.01
26   LALLI, Andrea ITA 28:17.64
28:17.64
 

Europabestenliste Männer 2010

1. 27:28.86 Mo Farah GBR
2. 27:29.61 Chris Thompson GBR
3. 28:03.18 Ayad Lamdassem ESP
4. 28:11.43 Andy Vernon GBR
5. 28:12.83 Abdellatif Meftah FRA
6. 28:13.82 José Manuel Martínez ESP
7. 28:17.39 Rui Pedro Silva POR
8. 28:17.64 Andrea Lalli ITA
9. 28:18.56 Daniele Meucci ITA
10. 28:25.22 Sergio Sánchez ESP
11. 28:28.72 Pavel Shapovalov RUS
12. 28:31.12 Marcin Chabowski POL
13. 28:32.20 Jan Fitschen GER
14. 28:32.21 John Beattie GBR
15. 28:32.84 Matti Räsänen FIN
16. 28:33.22 Aleksey Reunkov RUS
17. 28:37.48 Gezachw Yossef ISR
18. 28:38.45 Grigoriy Andreyev RUS
19. 28:38.70 Michel Butter NED
20. 28:39.60 Youssef El Kalai POR
21. 28:40.18 Christian Glatting GER
22. 28:40.94 Cosimo Caliandro ITA
23. 28:41.36 Filmon Ghirmai GER
24. 28:41.90 Musa Roba-Kinkal GER
25. 28:41.90 Tomasz Szymkowiak POL


Sabrina Mockenhaupt hat gut lachen. Sie ist in Form, setzt für die EM auf den 10.000 Meterlauf und ist dort nicht ohne Chancen für einen Podestplatz.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


10.000m Frauen (Mi. 21.05 Uhr, TV: Eurosport/ZDF)

Die Siegerländerin Sabrina Mockenhaupt ist in der Form ihres Lebens. Beim 10.000 Meter Europacup in Marseille überzeugte sie in 31:23,86 Minuten als Zweite. Damit blieb sie nicht allzuweit von ihrer Bestzeit 31:14,21 aus dem Jahre 2008 entfernt. Im direkten Vergleich trat "Mocki" dabei auch aus dem Schatten der episodischen Überläuferin Irina Mikitenko, die in 32:48,96 Minuten als Neunte die EM-Norm deutlich verpasste. Es gewann die Portugiesin Ines Monteiro in 31:13,58 Minuten, die auch die Europabestenliste vor der ihrer Landsfrau Jessica Augusto (31:19,15 Minuten) 2010 anführt, aber in Barcelona nicht antritt. Und dann folgt die für den Kölner Verein für Marathon startende Mockenhaupt bereits auf Platz drei. Damit wird sie schon als Medaillen Kandidatin gehandelt, aber man sollte aus meiner Sicht nicht zuviel erwarten. Die Russinnen haben die Karten mit Sicherheit noch nicht aufgedeckt. Die sind mit einem starken Team mit London Marathon Siegerin Liliya Shobukhova, der Titelverteidigerin Inga Abitova und Yelena Sokolova vertreten. Hinzu kommt, wer mit der Wärme am Besten klar kommt. Neben den favorisierten Portugiesinnen sind wie bei den Männern die Spanierinnen zuhause dabei mit Vorteil. Hitzegewohnt ist auch die für die Türkei startende Europarekordlerin Elvan Abeylegesse. Die gebürtige Äthiopierin ist auf zweite Plätze (WM 2007, OS 2008) nahezu abonniert und wird wahrscheinlich wieder die Tempomaschine in diesem Rennen machen. Wenn sie Pech hat, wird sie im Spurt vielleicht von einer Russin niedergesprintet und hat eine weitere Silbermedaille im Schrank. Mit Hilda Kibet ist für die Niederlande auch eine gebürtige Kenianerin im 18-köpfigen Starterfeld.

Ergebnisse und Bericht 10.000m Frauen

-----------------------------------------------------------------

Weltrekord: Junxia Wang (CHN) 29:31,78
Europarekord: Elvan Abeylegesse (TUR) 29:56,34
Deutscher Rekord: Kathrin Ullrich (GER) 31:03,62

Deutsche Europameisterinnen: bisher keine
Deutsche Medaillengewinnerinnen: Silber: Kathrin Ullrich 1990
Bronze: Ulrike Bruns 1986

Statistik: alle EM Medaillen Gewinnerinnen hier

Starterliste
(PR=Bestzeit, SB=Saisonbestleistung)

        PR
SB
1   ABEYLEGESSE, Elvan TUR 29:56.34
 - 
2   KIBET, Hilda NED 30:51.92
33:09.08
3   MØLLER, Maria Sig DEN 33:18.40
 - 
4   KUDZELICH, Sviatlana BLR 32:53.64
32:53.64
5   SHOBUKHOVA, Liliya RUS 30:29.36
 - 
6   MOCKENHAUPT, Sabrina GER 31:14.21
31:23.86
7   AUGUSTO, Jessica POR 31:19.15
31:19.15
8   PAPP, Krisztina HUN 31:46.47
31:46.47
9   STRÄHL, Martina SUI 33:11.21
33:11.21
10   GRØVDAL, Karoline Bjerkeli NOR  - 
 - 
11   SOKOLOVA, Yelena RUS 31:49.47
32:24.09
12   FÉLIX, Dulce POR 31:30.90
 - 
13   ERDÉLYI, Zsófia HUN 33:18.75
33:18.75
14   ABITOVA, Inga RUS 30:31.42
 - 
15   ERDOGAN, Meryem TUR 31:55.53
31:55.53
16   MARTÍN, Jacqueline ESP 32:59.93
32:59.93
17   MOREIRA, Sara POR 31:26.55
31:26.55
18   DAL RI, Federica ITA 32:55.12
32:55.12
 

Europabestenliste Frauen 2010

1. 31:13.58 Inês Monteiro POR
2. 31:19.15 Jessica Augusto POR
3. 31:23.86 Sabrina Mockenhaupt GER
4. 31:26.55 Sara Moreira POR
5. 31:46.47 Krisztina Papp HUN
6. 31:51.91 Jo Pavey GBR
7. 31:54.16 Rosa María Morató ESP
8. 31:54.64 Gemma Barrachina ESP
9. 31:55.53 Meryem Erdogan TUR
10. 32:02.04 Christelle Daunay FRA
11. 32:12.00 Irina Permitina RUS
12. 32:23.44 Freya Murray GBR
13. 32:24.09 Yelena Sokolova RUS
14. 32:25.61 Fernanda Ribeiro POR
15. 32:33.41 Anikó Kálovics HUN
16. 32:34.46 Ilse Pol NED
17. 32:41.26 Elena Romagnolo ITA
18. 32:42.06 Valentina Galimova RUS
19. 32:44.40 Karolina Jarzynska POL
20. 32:46.42 Tetyana Holovchenko UKR
21. 32:48.69 Irina Mikitenko GER
22. 32:49.07 Hayley Yelling-Higham GBR
23. 32:53.64 Sviatlana Kudzelich BLR
24. 32:55.12 Federica Dal Ri ITA
25. 32:59.21 Ana Dias POR


Ulrike Maisch ist als Titelverteidigerin nicht mehr dabei. Durch zahlreiche Verletzungen konnte sie nicht mehr an die alten Leistungen anknüpfen.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


Melanie Kraus verfehlte als Vierte in Düsseldorf mit 2:36:00 Stunden die EM Norm deutlich, führt damit aber die DLV-Jahresbestenliste an.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)



Vollkommen von der Rolle: Irina Mikitenko, die Überläuferin der vergangenen Jahre läuft in dieser Saison plötzlich hinterher.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


Die schwedische Meisterin Isabellah Andersson, eine gebürtige Kenianerin, erwies sich mehrfach als hitzefest und hat durchaus Aussenseiterchancen.
(Foto, Copyright Herbert Steffny)


Marathon Frauen (Sa 10.05 Uhr, TV: Eurosport/Erste)

Das war ein Glanzpunkt der Europameisterschaften 2006 in Göteborg! Da erinnert man sich gerne! Ulrike Maisch machte mit ihren Möglichkeiten an einem Tag alles richtig, teilte sich ihr Rennen vernünftig ein und holte vollkommen überraschend die Europameisterschaft nach Rostock! Sie lief damals persönliche Bestzeit in 2:30:01 Stunden und später nie mehr schneller, aber diesen Sieg kann ihr niemand mehr nehmen. Die Berufssoldatin konnte durch eine ellenlange Verletzungsgeschichte an dieses Niveau auch nicht mehr annähernd anknüpfen und ist in Barcelona nicht dabei. Auch Irina Mikitenko, zweifache World Marathon Majors Siegerin, Weltjahresbeste 2008 und deutsche Rekordlerin mit 2:19:19 Stunden ist, warum auch immer, nur noch ein Schatten ihrer selbst. Bei Meisterschaften startete sie trotz Kaderförderung über Marathon ohnehin nie im Nationaltrikot! Susanne Hahn sieht im August Mutterfreuden entgegen und präsentiert sich auf ihrer Homepage stolz im Nationaltrikot und rundem Mama-Bauch... ;-)). Melanie Kraus konnte ihre Chance in Düsseldorf nicht wahren und Sabrina Mockenhaupt, momentan die einzige deutsche Langstrecklerin von internationalem Format, setzt bekanntlich auf die 10.000 Meter Strecke. Sie startet nach der EM beim Berlin Marathon im September. Vor kurzem galten der Damen Marathon noch als Vorzeige Disziplin in der deutschen Leichtathletik. Das Niveau ist aber mittlerweile wie bei den Männern schon länger auf den Stand der Siebziger Jahre zurückgefallen....

Deutsche Marathon Bestenlisten 2010 (mit Kommentar 27.7.2010)

Was wird also vollkommen ohne deutsche Beteiligung geschehen? Der Marathonkurs startet nicht im Stadion, sondern wird auf einem Vier-Rundenkurs komplett in der Innenstadt ausgetragen. Natürlich dient die Marathonstrecke wieder bestens dazu bei schönstem Sonnenlicht einen Werbefilm über Barcelona zu drehen. Auf die Gesundheit der Läufer, die in die Mittagshitze mit Temperaturen von 30 Grad im Schatten hineinlaufen, wird wie in der Vergangenheit keine Rücksicht genommen. Das war schon in Rom 1988 bei der WM so, wo ich in der Nachmittagshitze um das Colloseum oder durch den Vatikan auf Kopfsteinpflaster in diesem Werbefilm mitschwitzen durfte... Der Kurs in Barcelona ist immerhin relativ flach (tiefster Punkt 6 Meter, höchster Punkt 27 Meter). Alle fünf Kilometer wird es Verpflegungsstationen geben und zusätzliche Sprühduschen. Es wird also auch auf Hitzefestigkeit ankommen und da haben naturalisierte Afrikanerinnen wie die Schwedin Isabellah Andersson, eine unter dem Namen Isabellah Amoro gebürtige Kenianerin, durchaus Aussenseiter-Chancen. Bei größter Hitze gewann sie beispielsweise den Stockholm Marathon 2009 und mit einer aktuellen Bestzeit von 2:26:52 Stunden aus Dubai 2010 ist sie keineswegs langsam.

Die Weltrekordlerin Paula Radcliffe ist bekanntlich nicht dabei. Ebenso ihre britische Teamkollegin Mara Yamauchi. Die Weltjahresbeste Liliya Shobukhova wird über 10.000 Meter antreten, ebenso ihre russische Landsfrau Inga Abitova. Aber das russische Team mit Irina Timofeeva (2:24,14 Stunden), Tatyana Pushkareva (2:26,14 Stunden), Silviya Skvortsova (2:27,20 Stunden) und Margarita Plaksina (2:28,44 Stunden) wird bei der Medaillenvergabe mehr als ein Wörtchen mitreden. Die hitzeerprobte Portugiesin Marisa Barros, Zweite in Osaka in 2:25,44 Stunden oder die Ukrainerin Tatyana Filonyuk, Vierte in Rom mit 2:26,24 Stunden könnten den Russinnen Ärger bereiten. Übrigens ist die erfahrene Rumänin Lidia Simon, die früher 2:22,54 Stunden laufen konnte, ebenfalls noch dabei. In dieser Saison lief die Olympia-Zweite 2000 und Marathon Weltmeisterin 2001 immerhin noch 2:27:11 Stunden und steht damit auf Platz 9 der europäischen Bestenliste. Sie könnte als die Erfahrenste im Rennen für eine faustdicke Überraschung sorgen. Von den Medaillengewinnerinnen 2006 ist mit der Serbin Olivera Jevtic die Vize-Europameisterin gemeldet. Nie zu unterschätzen sind wiederum die wärmegewohnten Italienerinnen und natürlich die spanischen Hausherrinnen.

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Weltrekord: Paula Radcliffe (GBR) 2:15:25
Europarekord: Paula Radcliffe (GBR) 2:15:25
Deutscher Rekord: Irina Mikitenko 2:19:19

Deutsche Europameisterinnen:
Gold: Ulrike Maisch 2006
Deutsche Medaillengewinnerinnen:
Silber: Luminita Zaituc 2002
Bronze: Sonja Oberem 2002

Statistik: alle EM Medaillen Gewinnerinnen hier

vorläufige Starterliste
(PR=Bestzeit, SB=Saisonbestleistung)

    PR
SB
AGUILAR, Alessandra ESP 2:29:01
 - 
ANDERSSON, Isabellah SWE 2:26:52
2:26:52
BALCIUNAITE, Zivile LTU 2:25:15
2:35:31
BARROS, Marisa